Handwerksberufe für Frauen

Wenn man an Handwerksberufe für Frauen denkt, dann fallen einem klassische „Frauenberufe“ wie Friseur, Raumausstatter, Goldschmied oder Schneider ein. In anderen Handwerksbereichen wie Maurer und Zimmerer sind allerdings immer noch Männer dominant. Diese Männerdominanz erweckt vielleicht den Eindruck, dass gewisse Handwerksberufe nichts für Frauen sind, doch diese Einstellung ist längst überholt.

Der fortschreitende Fachkräftemangel stellt auch die Handwerksberufe vor ein großes Problem. Gerade deshalb sollten sich Handwerksberufe für Frauen öffnen und diese auch bewusst werben. Hier erfahrt ihr welche organisatorischen Strukturen Frauen den Einstieg erleichtern und warum Handwerksberufe auch für Frauen eine attraktive berufliche Zukunft sein sollten.

Einstieg in Handwerksberufe für Frauen

Um Frauen den Einstieg in Handwerksberufe zu erleichtern, gibt es viele Organisationen die beratend und vermittelnd zur Seite stehen. Auch die Regularien an die Arbeitgeber haben sich gelockert. Aus der Pflicht Umkleide-, Toiletten-, Waschräume für weibliche Mitarbeiter vorzuhalten ist nur noch eine Empfehlung geworden.

Das erleichtert es kleinen Handwerksbetrieben, welche sonst nur männliche Mitarbeiter haben Frauen einzustellen ohne einen großen logistischen Aufwand auf sich zu nehmen.

Der Bundesverband Unternehmerfrauen im Handwerk, Baufachfrau Berlin, Kompetenzzentrum für Berliner Handwerkerinnen, Perle in Hamburg, die Handwerkskammer und noch viele weitere deutschlandweite Organisationen helfen Frauen beim Einstieg in das Handwerk. Doch warum sollten sich Frauen für Handwerksberufe entscheiden?

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Fachkräftemangel sorgt für guten Jobchancen

Deutschlandweit und über alle Handwerksberufe hinweg gibt es zahlreiche freie Lehrstellen. Wir entwickeln uns zu einer „Akademiker-Gesellschaft“ in der jeder studieren möchte. Darunter leiden die Handwerksbetriebe, aber auch die Gesellschaft, weil qualifizierte Handwerker fehlen. Deshalb sind auch vor allem Frauen für Handwerksbetriebe interessant.

Es werden dringend Auszubildende gesucht und deshalb stehen die Chancen für Frauen sehr gut sich für Handwerksberufe zu qualifizieren.

Finanziell sind Handwerksberufe für Frauen interessant

Die Branche boomt. Man hört ja täglich, dass es Bau- und Wohnungsmangel gibt. Die Auftragsbücher sind in der gesamten Handwerksbranche voll. So voll, dass Handwerksbetriebe nicht nachkommen, weil eben auch Fachkräfte fehlen.

Dadurch entsteht eine Konstellation aus sehr hoher Arbeitsplatzsicherheit und finanzieller Sicherheit. Außerdem ist die Handwerksbranche sehr gut organisiert, durch Handwerksorganisationen wie die Handwerkskammer.

Abwechslungsreiche und anspruchsvolle Berufe

Handwerksberufe fordern den Handwerkern viel ab. Sowohl körperlich, aber auch mit dem Kopf muss man hart arbeiten. Das Vorurteil, dass Frauen körperlich zu schwach sind für viele Handwerksjobs ist längst überholt.

Zum einen durch technische Unterstützung und ein Zusammenspiel aus männlichen und weiblichen Kollegen können solche Vorurteile beiseite geräumt werden und das Handwerk profitiert von unterschiedlichen Kompetenzen. Anders als ein klassischer Bürojob, bei dem man nur auf seinem Hintern sitzt, bietet das Handwerk so viel Abwechslung und Raum für Kreativität, dass es gerade auch für Frauen interessant sein sollte.

Familienfreundlichkeit in kleinen und mittleren Betrieben

Durch die geringere Unternehmensgröße werden individuelle Bedürfnisse jedes Angestellten besser kommuniziert und beachtet. Man sagt Handwerksbetrieben ja auch traditionell eine gewisse Familienfreundlichkeit nach. Die Hierarchien sind üblicherweise Flacher und jeder zieht an einem Strang. Diese familiäre Atmosphäre unterscheidet Handwerksbetriebe von anderen eher bürogebundenen Arbeitgebern.

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Der Weg sein eigener Chef zu sein steht offen

Im Handwerk ist der Weg in die Selbstständigkeit wesentlich einfacher als in anderen Branchen. Das kann für Frauen mit großem Eigenbestimmungstrieb hoch interessant sein. Qualitatives Handwerk ist so stark gefragt, dass auch neue und junge Betriebe von der guten Auftragslage profitieren.

In keiner Branche ist der Weg in die Selbstständigkeit „sicherer“ als im Handwerk. Jede vierte Gründung im Handwerk wird schon heute von Frauen durchgeführt was zeigt, dass selbständige Frauen in der Handwerksbranche immer gefragter werden. Grundlage für die Selbständigkeit ist zumeist der Meisterbrief, weswegen die klassische Ausbildung natürlich vor der Selbständigkeit steht.

Regional ungebunden

Wie schon mehrfach erwähnt wird deutschlandweit händeringend nach Fachkräften im Handwerk gesucht. Wer sich also „aussuchen“ möchte wo der berufliche Weg hingeht, dann ist das im Handwerk besser als in anderen Branchen möglich. Handwerk findet quasi vor jeder Haustür statt, wer also seinen Standort nicht wechseln möchte der wird im Handwerk fündig.

Fazit

Wir fassen nochmal kurz zusammen warum Handwerksberufe für Frauen so attraktiv sind wie noch nie. Es gibt große Unterstützung für den Einstieg von Frauen in das Handwerk durch verschiedene deutschlandweite Organisationen. Der Fachkräftemangel und volle Auftragsbücher sorgen für hohe Arbeitsplatz- und Lohnsicherheit.

Handwerksberufe fordern Kopf und Körper zugleich, dadurch sind sie besonders für kreative und Abwechslungssuchende attraktiv. Betriebe sind meistens deutlich familienfreundlicher als große Firmen in anderen Branchen.

Wer sein eigener Chef sein möchte der ist im Handwerk genau richtig, wohl in keiner anderen Branche steht die Tür zu Selbständigkeit so weit offen wie im Handwerk. Durch die hohe Nachfrage nach Fachkräften in ganz Deutschland ist man als Ausbildungssuchende regional sehr ungebunden. Ob man von zuhause wegziehen möchte, oder nicht wird nicht durch den Arbeitsplatz entschieden, weil man überall einen finden kann.

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