Wann darf ich mit der Kettensäge arbeiten?

Nimmt der Nachbar am Wochenende die Motorsäge in Betrieb, um sein Brennholz aufzufüllen, kann das einem die gute Laune schon so manches Mal verderben.

Wann und wie lange jemand die Kettensäge wirklich nutzen darf, das verraten wir Dir gerne in diesem Artikel.

Hier springst du direkt zu den Regeln & Richtlinien

Zunächst einmal klären wir den Begriff und sehen uns an, wie Kettensägen funktionieren und wo diese Verwendung finden.

Eine Kettensäge (auch Motorsäge oder Waldmoped genannt) ist eine Säge, die auf verschiedene Weisen angetrieben werden kann:

elektrisch:

  • durch einen Elektromotor
  • mit einem Ottomotor

treibstoffbasiert:

  • durch Benzin

hydraulisch:

  • mit Öldruck

pneumatisch:

  • durch Druckluft

Die letzteren beiden Antriebsmöglichkeiten zählen zu den moderneren Varianten.

kettensäge im einsatz

In der Regel wird die Kettensäge mit einem Benzin- oder Elektromotor (im Akku-Betrieb oder kabelgebunden) betrieben. Dieser Motor treibt eine Kette mit Zähnen an, welche sich um eine Führung und das Schwert dreht. Und je länger diese Kettenführung ist, umso mehr Kraft hat die Motorsäge.

Die in sich geschlossene, in hoher Geschwindigkeit rotierende Sägekette schneidet das Holz in Stücke.

Welche Kettensäge Arten gibt es und wo kommen sie zum Einsatz?

  • Benzin-Motorsäge: für intensive Fäll- und Ausästungsarbeiten
  • Elektro-Kettensäge: für kleine Fällarbeiten und gelegentliche Rückschnitte des Baumes
  • Baumpflegesäge: für häufige, intensive Baum-Auslichtungen
  • Stangenkettensäge: um einmal im Jahr einige hohe Bäume zu beschneiden

Die Benzin-Motorsäge und die Baumpflegesäge eignen sich jedoch mehr für erfahrene Anwender und Profis.

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Benzin betriebene Kettensägen finden vor allem in der Land- und Forstwirtschaft Verwendung, da dort keinerlei Möglichkeit besteht, Strom zu beziehen. Für den privaten Gebrauch wird oftmals eher zu einer Elektro-Kettensäge gegriffen. Diese ist auch wesentlich preiswerter als eine Benzin-Motorsäge.

Außerdem macht eine elektrische Kettensäge (kabelgebunden oder mit Akku) bedeutsam weniger Lärm und ist auch viel leichter und somit auch handlicher.

Wie für so viele Dinge, gibt es auch für die Verwendung von Kettensägen, Vorschriften, die es einzuhalten gilt. Doch was gibt es im Umgang mit Motorsägen alles zu beachten?

In diesem Abschnitt haben wir für Dich all die Fragen zusammengefasst, die häufig rund um das Thema Kettensägen, gestellt werden. Vielleicht wusstest Du das ein oder andere ja auch noch nicht ;).

Häüfig aufkommende Fragen:

Ist für die Verwendung einer Motorsäge ein Kettensägenschein erforderlich?

Die Antwort hierauf lautet: nicht unbedingt. Für Arbeiten, die du auf dem eigenen Gelände ausübst, benötigst du keinen Motorsägenschein. Verlässt Du aber dein Grundstück, gelten je nach Bundesland andere Regelungen. Diese lassen sich über die jeweilige Landesforstbehörde in Erfahrung bringen.

Handelt es sich hierbei allerdings um deinen eigenen kleinen Wald, ist dieser ebenfalls keine Pflicht.

Wenn du deinem Nachbar helfen möchtest, musst du einen Kettensägeschein vorweisen können, da es sich hierbei um Dienste für Dritte handelt. Ebenso für öffentliche Waldgebiete  ist der Erwerb eines Kettensägenscheins unerlässlich.

Diesen erhältst du im Rahmen eines Kettensägenkurses. Dort lernst Du, sicher und verantwortungsvoll mit einer Kettensäge umzugehen.

Hantierst Du beruflich mit einer Motorsäge, gehört der Kettensägenschein zur Ausbildung.

Allerdings ist per Gesetz für die private Nutzung auf eigenem Areal ein Mindestalter von 16 Jahren vorgeschrieben.

Merke dir außerdem: Bei Nutzung einer Kettensäge außerhalb des eigenen Privatgeländes ist es Pflicht, einen Kettensägenschein vorzuweisen.

Welche Vorrausetzungen du dafür mitbringen musst:

  • Ein Mindestalter von 18 Jahren ist Grundvorrausetzung, im Rahmen einer forst- oder landwirtschaftlichen Ausbildung beträgt es 16 Jahre
  • Der Teilnehmer muss sowohl geistig als auch körperlich befähigt sein
  • Du solltest eine persönliche Schutzausrüstung besitzen (bestehend aus einem Helm mit Hör- und Gesichtsschutz, Sicherheitsschuhen mit Stahlkappe und Schnittschutzeinlage, einer schnittfesten Hose, einem kleinen Verbandskasten sowie Schutzhandschuhen)
  • Idealerweise solltest Du ebenfalls über eine eigene Kettensäge verfügen, denn nicht jeder Kursanbieter bietet einen Geräteverleih an

Bitte achte darauf, dass deine Motorsäge mit Alkylatbenzin und biologisch abbaubaren Kettenhaftöl betrieben werden kann!

kettensäge einsetzen

Der Nachbar und sein Holz… was ist gestattet?

Fast jeden Samstagvormittag sägt mein Nachbar mit seiner Benzinmotorsäge sein Brennholz klein. Darf er das überhaupt?

Je nach Verordnung der Gemeinden oder Bundesländern kann das erlaubt sein. Am besten machst Du dich kurz mal schlau und schaust, ob eine festgelegte Mittagsruhe eingehalten werden muss. Je nach Bundesland findet diese zwischen 13 Uhr und 15 Uhr statt.

Diese kann aber ebenso in Pacht- oder Mietverträgen sowie durch eine Verordnung der Stadt verankert sein.

Diese Vorschriften gelten für alle:

Ganz gleich, ob in reinen Wohngebieten, in einem Mischgebiet oder im angrenzenden Schrebergarten – an Sonn- und Feiertagen darf die Kettensäge nicht betrieben werden.

Laut der Geräte- und Maschinenlärmschutzverordnung bzw. des Bundes Immissionsschutzgesetzes dürfen Maschinen und Geräte wie: Motorsägenund Laubbläser, die aufgrund ihrer Lautstärke von Seiten Dritter als störend empfunden werden, von 20 Uhr bis 7 Uhr morgens nicht in Betrieb genommen werden.

Und für Maschinen, die der Verordnungsgeber als äußerst lautstark eingestuft hat, zählen zu der Nachtruhe zusätzliche Ruhezeiten. So darfst Du an Werktagen mit deinem Laubsammler, Laubbläser oder Grastrimmer von 7 Uhr bis 9 Uhr keine Arbeiten ausüben.

Ausnahmen bestätigen die Regeln:

Alle Geräte, welche mit einem Umweltkennzeichen ausgezeichnet sind, dürfen zwischen 7 Uhr – 20 Uhr in Benutzung genommen werden.

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Was passiert, wenn ich die Ruhezeiten missachte und trotzdem mit meiner Kettensäge Brennholz mache?

Hiervon möchten wir dir dringend abraten. Die Missachtung der Ruhezeiten kann hohe Geldstrafen nach sich ziehen oder gar eine Abmahnung durch den Vermieter zur Folge haben.

Sicherheit ist das A und O – auch im Umgang mit einer Kettensäge

Kettensägen und ihre Gefährdungsbeurteilung.

Inwieweit wirkt sich das Emissionsverhalten einer Kettensäge auf unsere Gesundheit aus?

Wer sich eine Kettensäge zulegen möchte, sollte darauf Acht geben, dass diese weder mit einem 2-Takt-Verbrennungsmotor noch mit benzolhaltigen Vergaserstoffen betrieben wird, denn solche produzieren gesundheitsgefährdende Abgase.

Leider bieten viele Baumärkte und Onlineshops diese immer noch an, wobei längst bekannt ist, dass Benzol, gekennzeichnet als Stufe 1A als krebserregend gilt. Langfristige Aufnahmen dessen führen zu Schädigungen der inneren Organe.

Deshalb sind Arbeitgeber, bei der Verwendung konventioneller Kraftstoffe, laut des Arbeitsschutzgesetzes und der Gefahrstoffverordnung zur Prüfung von Ersatzstoffen verpflichtet.

Sind deren Nutzung weniger gesundheitsgefährdend, muss zukünftig auf diese Alternative zurückgegriffen werden.)

Tipp: Nutze lieber Geräte, die mit benzolfreiem Kraftstoff (z.B. Alkylatbenzin) betrieben werden können.

kettensäge im garten

Gibt es auch Kettensägen, die keine Abgase produzieren?

Gibt es wirklich, vergleichbare Sägen, die die Luft nicht verunreinigen?

Ja, die gibt es in der Tat.  Eine akkubetriebene Kettensäge, wie z.B. die Stihl MSA 120 C-B, hat den großen Vorteil, dass sie null Emissionen erzeugt. Dadurch, dass diese über Akkus verfügt, ist das Mitschleppen eines Benzinkanisters Geschichte.

Vom Preis solltest du dich nicht abschrecken lassen. Immerhin lohnen sich diese Anschaffungskosten. Hier überzeugen nicht nur die Leistung und die geringe Lautstärke, sondern ebenso die Qualität.

Gibt es Kettensägen Modelle, die einem mehr Sicherheit beim Sägen garantieren?

Ja, die gibt es. Die meisten Qualitäts-Motorsägen haben integrierte Schutzmechanismen, um die Arbeit mit der Kettensäge so sicher wie möglich zu gestalten. So wird die obere Hand durch einen vorderen Handschutz vor Verletzungen geschützt. Dieser löst im Notfall auch die Kettenbremse aus, sodass die Säge nicht weiter rotieren kann.

Eine Gashebelsperre verhindert zudem das selbstständige Starten der Motorsäge. Außerdem besitzen Motorsägen mit eingebauter Sicherheit einen gesondert, markierten Kurzschlussschalter, welcher als Not-Aus-Knopf fungiert.

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