Terrassendach aus Holz? Dein Ratgeber für 2021

Endlich wieder Sommer & Sonne, endlich wieder lange Abende auf der Terrasse verbringen! Aber bitte nur mit der Möglichkeit auf ein schattiges Plätzchen und einer Terrassenüberdachung für den Fall eines spontanen Gewitters.

Bei Terrassendächern setzen die meisten Leute auf Holz. Gerade das Tragwerk wirkt mit der richtigen Holzart einfach gemütlicher und natürlicher. Zudem ist Holz als Trägermaterial vergleichsweise günstig.

Wenn du vor der Überlegung stehst, dir ein Terrassendach aus Holz zuzulegen, oder die alte Überdachung zu renovieren, bist du hier richtig gelandet.

Wir schauen uns heute alle wichtigen Kriterien für eine gelungen Überdachung an und zeigen dir, mit welchen Kosten du rechnen kannst.

Der Preis: Was kostet ein Terrassendach aus Holz?

Beginnen wir mit dem Thema Preis. Entscheidend für die Kosten der Überdachung sind insbesondere:

  • Die gewählte Holzart
  • Größe / Umfang von Terrassendach und Trägern
  • Die Dacheindeckung
  • Lasur bzw. Anstrich
  • Bausatz-System oder individuelle Anfertigung
  • Eventuelle Sonderwünsche wie eine integrierte Solaranlage etc.

Die Bauweise (also ans Haus angelehnt oder freistehend) beeinflusst den Preis ebenfalls, da die nötigen Materialien bei der angelehnten Variante logischerweise geringer ausfällt.

Vergleicht man bei einschlägigen Anbietern, ist für ein durchschnittliches Terrassendach aus Holz (4m x 3m) mit Überdachung, Regenrinne, Lieferung mit 2000€ – 4000€ zu rechnen.

Für die Montage vom Spezialist kannst du nochmal gute 1000€ einplanen. Als erfahrener Heimwerker, kannst du die Montage auch selbst durchführen (insb. bei Baukastensystemen, da ist oft eine Anleitung enthalten).

Vgl. dazu hier: Beispiel für ein Terrassendach aus Holz

Gleich mit einer Solaranlage?

Wenn du die Terrassenüberdachung ohnehin neu bauen möchtest, lohnt sich ein Blick auf die Möglichkeit einer Solaranlage. Die Vor- und Nachteile einer Photovoltaikanlage sind weitgehend bekannt, daher möchte ich an dieser Stelle nicht genauer darauf eingehen.

Ein kleiner Wehmutstropfen gleich vorab: In der Regel sind Solarnlagen auf Terrassenüberdachungen leider nicht förderfähig. Grund dafür ist, dass das Dach nicht „zum Schutz von Mensch, Tieren oder Sachen“ gilt, sondern primär eben zur Stromerzeugung / als Schattenspender.

Die Kosten belaufen sich in unserem Beispiel (als Erinnerung: 4m x 3m) auf ungefähr 12.000 – 15.000€. Da kein Zuschuss, muss alles selbst finanziert werden. Amortisieren wird sich das Vorhaben also erst wesentlich später.

Nichts desto trotz bietet die Terrassenüberdachung im Grunde eine ideale Fläche für einen Solar-Aufbau. Eine Überlegung ist es allemal wert!

holzterrasse mit überdachung

Welches Holz eignet sich für die Terrassenüberdachung?

Bei der Wahl der Holzart für dein Terrassendach gibt es zwar grundsätzlich mehrere Varianten, allerdings hat sich nur eine Handvoll über die letzten Jahrzehnte bewährt.

Lärche & Kiefer sind besonders robust und widerstandsfähig gegen Pilze und sonstige Schädlinge, lassen sich aber nicht so gut lackieren.

Der Klassiker für das Terrassendach ist Leimholz aus Fichte. Es ist günstig, vielseitig einsetzbar und lässt sich leicht bearbeiten. Großer Pluspunkt: Leimbinder sind gegen jedes Wetter gerüstet und neigen weniger zu Rissen im Holz. Dazu lässt sich Leimholz auch in jeder erdenklichen Farbe lackieren – deiner Kreativität sind also keine Grenzen gesetzt!

Welche Überdachung sollte ich wählen?

Ähnlicht sieht es bei der Überdachung selbst aus. Von Kunststoff oder Glas, über Streifenmuster bis hin zum Solarsystem: Die Überdachung der Terrasse kannst du sehr individuell gestalten.

Wichtig ist, dass die Eindeckung auch über viele Jahre hinweg der Witterung standhält. Sonne, Regen und Schnee greifen jedes Material an. Auch zur Lichtdurchlässigkeit solltest du dir Gedanken machen.

Strahlt viel Licht & Wärme durch die Bedachung hindurch kann das im Frühling oder Herbst zwar angenehm sein, im Sommer sehnt man sich dann aber doch eher nach einem schattigen Plätzchen. Allerdings wirkt es dann eben auch dunkler, und auch in das angebundene Zimmer (z.B. Wohnzimmer oder Küche) strahlt dann weniger Licht.

Überlege dir also vorab, was dir wichtiger ist. Ich persönlich würde mich für eine lichtundurchlässigere Variante entscheiden.

Vergleichen wir mal die Kunststoff- und Glaseindeckung miteinander.

Eindeckung aus Polyester, Acrylglas & Co. (Kunststoffe)

Kunststoffe sind natürgemäß vergleichsweise günstig in der Anschaffung und pflegeleicht. Die meisten sind als Eindeckung für dein Terrassendach allerdings nur bedingt zu empfehlen.

Sie sind wenig UV-beständig und können bei einem kräftigen Hagelschauer schnell beschädigt werden.

Bei Acrylglas sieht es etwas anders aus. Es ist durchaus gegen viele Temperaturen, UV-Strahlen und Hagel geschützt. Einziger Nachteil im Verlgeich zum Sicherheitsglas ist, dass Acrylglas im Hinblick auf Umweltfreundlichkeit den Kürzeren zieht.

überdachte terrasse

Eindeckung aus VSG-Glas (Sicherheitsglas)

Die Terrassenüberdachung aus Holz mit Glas einzudecken, kann auf lange Sicht sogar günstiger werden. Das liegt vor allem an der langen Haltbarkeit und Robustheit. Pflegeleicht ist VSG-Glas auch.

Die Lichtdurchlässigkeit ist enorm, und auch wenn es mal regnet oder hagelt sorgen die dicken Glasschichten für eine Geräuschminderung im Inneren.

Wenn die Umweltfreundlichkeit & Haltbarkeit für dich besonders wichtig sind, solltest du also auf eine Eindeckung aus Glas setzen. Bedenke aber das zusätzliche Gewicht, die dicken Glasschichten sind im Vgl. zur Kunststoffvariante sehr schwer.

Achtung: Prüfe ob eine Genehmigung für dein Terrassendach erfoderlich ist

Du weißt bereits, was dich deine Terrassenüberdachung ungefähr kosten wird, welches Holz und welche Eindeckung sich eignet. Also gleich starten mit Bestellung & Aufbau?

Noch ein wichtiger Hinweis: In Deutschland regelt das private und öffentliche Baurecht, ob und wo gebaut werden darf. Das kann auch deine Terrassenüberdachung betreffen!

Wenn du auf Nummer Sicher gehen willst, nimm den Gang zum zuständigen Amt auf dich und kläre direkt ab, ob dein Vorhaben genehmigungsfrei ist. Ist es das nicht, kannst du immer noch klären, inwiefern du das Projekt genehmigt bekommen kannst.

Aktuell sind die Regularien von Bundesland zu Bundesland, und teils noch innerhalb der Kommunen unterschiedlich, wenn es um den Bau von Terrassenüberdachungen geht.

Entschiedend hierfür ist meist die Größe der Terrassendächer. Das Material spielt eine untergeordnete Rolle. Mit einer Terrassenüberdachung aus Holz solltest du aber keine Schwierigkeiten bekommen.

Fazit

Egal ob du dein altes Terrassendach neu gestalten willst oder ein neues errichten willst: Holz ist ein wunderbares Material für die Träger mit einem sehr guten Preis-Leistungs-Verhältnis. Es sorgt für eine wohnliche Atmosphäre und fügt sich nahtlos in den Garten ein.

Eine große Auswahl an Holzarten (Kiefer, Lärche, Fichte / Leimholz) ermöglicht dir eine individuelle Gestaltung. Wie wir bereits erwähnt hatten, eignet sich Leimholz besonders gut aufgrund seiner Robustheit und guten Lackierbarkeit. Optik und Farbe lassen sich also ganz nach deinen Wünschen abstimmen.

Eine Solarnlage auf dem Terrassendach ist eine Überlegung wert, auch wenn es leider meist keine Förderung gibt.

Preistechnisch kannst du für die Bedachung deiner Terrasse rund 2000€ – 4000€ exklusive Montage einplanen. Verschiedene Bausatz-Ausführungen gibt es bereits günstig zu haben und lassen sich mit etwas Geschick selbst aufbauen.

Bei der Eindeckung vom Holz-Terrassendach setzt du am besten auf Glas, damit hast du langfristig wohl am meisten Freude.

Kläre außerdem unbedingt vorher ab, ob du eine Baugenehmigung für deine Terrassenüberdachung aus Holz brauchst!

Jetzt bist du an der Reihe: Wie sind deine Erfahrungen zum Thema Terrassendach? Bist du ein Fan von Holz, oder setzt du eher auf Aluminium? Für welche Ausführung hast du dich entschieden, und bist du mit der Bauanleitung zurecht gekommen? Lass es uns in den Kommentaren wissen!