Trockenbau Preise

In den 50er Jahren wurde der Trockenbau in den USA entwickelt und in den 60er Jahren kam die Technik nach Deutschland. Der Trockenbau wird immer beliebter und gehört heute zu den Baustandards. Dieser bietet sehr viel Flexibilität und in kurzer Zeit lassen sich Decken abhängen und neue Wände ziehen, aber auch schnell wieder entfernen.

Was ist Trockenbau?

Wie der Name schon verrät, geht es beim Trockenbau darum, ohne nasse bzw. feuchten Materialien (wie Lehm, Beton, Putz oder Mörtel) auszukommen. Der Trockenbau wird hauptsächlich für Konstruktionen von Wänden, Decken und des Bodens verwendet.  Dafür werden vorgefertigte Bauteile und Baustoffe durch Schraub-, Klemm- oder Steckmontage zu einem Bauteil zusammengesetzt. Trockenbau ist eine gute Alternative zu massiven Wänden, da sie vielseitig anwendbar sind.

Trockenbau

Trockenbau – Kosten

Die Trockenbaukosten setzten sich aus Materialkosten und dem Arbeitsaufwand zusammen. Viele Handwerker berechnen ihre Kosten pro Quadratmeter, andere geben einen Stundenlohn an.

Diese Tabelle hilft dir eine Orientierung zu schaffen.

MaßnahmeKosten
Trockenbauwand40-60€ pro m2
Abgehängte Wand50-80€ pro m2
Trockenbauboden50-70€ pro m2

In die Preise miteinbegriffen sind die Errichtung des Ständerwerks, das Anbringen der Platten, Übergange verspachteln und glatt schleifen. Das bezieht sich auf einfach beplankte Gipskartonplatten. Der Preis steigt, wenn die Handwerker teure Platten, aufwendige Unterbauten oder beidseitig beplankte Platten verwenden. Geschwungene oder verwinkelte Konstruktionen, Durchgänge, Installationen (z. B. Wasser- und Strom, Beleuchtung) und andere zusätzliche Leistungen lassen auch die Kosten steigen.

Jedes Projekt im Bereich Trockenbau ist unterschiedlich, deshalb kann variieren auch die Preise von Region zu Region. Wende dich an einen Handwerker in deiner Region, dieser kann dir einen Kostenvoranschlag machen. Vergleiche auch die Trockenbauangebote, um den bestmöglichen Preis für sich zu finden.

Tipp: Viele Handwerker senken ihre Preise im Winter. Deshalb ist es ratsam einen Trockenbau im Winter durchzuführen.

Trockenbau – Wand

Die bekannteste Maßnahme ist die Trockenbauwand, da sich so neue Räume einfach und schnell ziehen lassen. Die Verarbeitung und Verarbeitungszeit der sogenannten Leichtbauwände ist deutlich geringer als bei „nassen“ Baustoffen.

In der Regel werden Gipskartonplatten oder Gipsfaserplatten für die Montage verwendet. Dafür wird zuerst eine Unterkonstruktion geschaffen, an der Platten montiert werden. Ob Holz- oder Metallplatten verarbeitet werden, hat preisliche und zeitliche Faktoren. Eine 30m2 große Wandfläche kosten zwischen 1.000€-2.000€.  Die Preise enthalten schon die Kosten für Handwerker und Material. Ohne Handwerker liegen die Kosten bei knappen 200€.

Abgehängte Decke

Eine abgehängte Decke kommt vor allem bei Altbauten zum Einsatz. Der Vorteil dabei ist, dass eine niedrigere Decke Geld spart. Zu dem erwärmt sich der Raum schneller. Zwischen alter und neuer Decke können darüber hinaus noch technische Einrichtungen verbaut werden. 30 m2 kosten bei einem Fachbetrieb rund 1.000€ inklusive Einbau.

Spanndecken

Spanndecken gibt es in unterschiedlichen Modellen und Ausführungen. Sie dienen als eine Art „Deckenverkleidung“ und werden in Freibädern, Hallen oder Büros verwendet. Die Eibauzeit ist relativ schnell, doch häufig sind sie aufwendig. Die Kosten variieren, liegen jedoch im Bereich von 120€-150€ pro m2.

Spanndecke

Trockenbauböden

Für Trockenbauböden gibt es viele unterschiedliche Materialien, beliebte Materialien sind jedoch Parkett, Laminat, PVC oder Teppich. Jedoch muss zuvor der Untergrund vorbereitet werden. Nachdem das geschehen ist, werden Fertigelemente auf die Platten angebracht. Diese sind unterscheiden sich preislich. Gipskartonplatten gibt es schon für 5€-10€ pro m2. Holzwolleplatten hingegen kosten 70€-90€ pro m2.

Trockenbau – Verarbeitung

Um einen erfolgreichen Trockenbau zu schaffen, müssen bestimmte Bedingungen eingehalten werden, die auf der Baustelle herrschen. Es ist sinnvoll Rahmenbedingungen zu schaffen, damit Fehler vermieden werden und die Qualität gesichert wird.

Bei der Verarbeitung von Gipsplatten ist darauf zu achten, dass die relative Luftfeuchtigkeit nicht zu hoch ist. Der günstigste Luftfeuchtigkeitsbereich für Verarbeitung liegt zwischen 40%-80%.

Sobald eine Luftfeuchtigkeit von über 80% erreicht ist, sollte man die Arbeit nicht mehr durchführen.Wichtig ist im Übrigen auch die Trockenheit der Unterkonstruktion. Wird für die Unterkonstruktion Holz verwendet, ist ein trockenes Holz sehr wichtig, damit keine Verformungen oder Rissbildungen entstehen.

Außerdem besteht auch eine Gefahr für Schimmelpilz. Das Gleiche gilt auch für den Ausbau von Dachgeschossen.

Nach den Montagearbeiten beginnen die Spachtelarbeiten. In dieser Phase sollte man ausreichend lüften, damit die Platten, die aufgenommene Luftfeuchtigkeit wieder abgeben. Erst dann können die Spachtelarbeiten beginnen.

Erfolgt dieser Prozess nicht, kann das fatale Folgen haben. Denn feuchte Platten schrumpfen, sobald sie einen Teil ihrer Feuchtigkeit abgeben. Als Folge bilden dann sich Risse in den Platten.

Wichtig ist außerdem, dass Spachtelarbeiten niemals unter 10Grad Celsius durchgeführt werden dürfen. Um einen erfolgreichen Trockenbau zu schaffen, ist eine ausreichende Lüftung während des gesamten Prozesses notwendig.

  • Sonderfall Winter

Im Winter sollte nicht unter minus 5 Grad Celsius gebaut werden. Ein schnelles Aufheizen der Räume sollte auch vermieden werden, denn das kann zu Längenänderungen oder Spannungsrissen führen. Wer im Winter baut, sollte immer für eine ausreichende Be- und Entlüftung sorgen.

Trockenbau selber machen

Im Internet gibt es viele Anleitungen, wie man selber eine einfache Trennwand erstellt. Dies ist gar nicht mal so schwer. Material gibt es im Baumarkt schon zu einem kleinen Preis: Gipskartonplatten gibt es schon ab 3€ pro Quadratmeter. Des Weiteren benötigt man Material für das Ständerwerk, Kleinteile und Zusatzmaterialien.

Dennoch raten wir davon ab. Ein professioneller Handwerker bietet viel mehr Vorteile. Heimwerker denken oftmals nur an die günstigen Materialkosten, rechnen dabei nicht die eigentliche Arbeitszeit und benötigten Werkzeuge dazu.

Staatliche Förderung

Die KfW (Kredit für Wiederaufbau) bietet unterschiedliche Förderungsangebote, um dein Zuhause energetisch zu sanieren. Trockenbau gehört nicht zu den Sanierungsmaßnahmen, doch wird häufig mitgefördert. Denn diese wird häufig als notwendige Teilsanierung gesehen, wenn neue Leitungen verlegt werden oder beim Dachausbau. Bei der KfW kann der Trockenbau sozusagen als indirekte Fördermaßnahme in Anspruch genommen werden.

Es gibt drei unterschiedliche Programme, welche du in Anspruch nehmen kannst.

  1. KfW 430 – Zuschuss

Voraussetzung ist, dass du Eigentümer eines Ein- oder Zweifamilienhauses bist. Die Förderung für das gesamte Haus kann sich auf bis zu 30% belaufen bzw. bis zu 30.000€.  

  1. KfW 153 – Kredit

Der KfW 153 ist ein Programm für energieeffizientes Bauen. Dieses stellt eine zinsgünstige Finanzierung von bis zu 100.000€ pro Wohnung zur Verfügung.

  1. KfW 151 – Kredit

Diese Förderungsmaßnahme bezieht sich auf das energieeffiziente sanieren. Auch hier beträgt der Höchstbetrag 100.000€ pro Wohnung.

Alle Anträge müssen unbedingt vor Beginn der Maßnahmen beantragt werden. Ein Energieberater kann dich beraten und ein passendes Programm zusammenstellen.